FSME – Frühsommer-Meningoenzephalitis – nicht nur bei Zeckenbissen eine Gefahr

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat die FSME S1-Leitlinie vollständig über-arbeitet. Im Fokus stehen Infektionsrisiko, Krankheitsverlauf und die Impfempfehlung insbe-sondere in Risikogebieten.
Was klar sein sollte, ist dass die FSME vor allem durch Zecken übertragen wird – und zwar solche, die mit einem bestimmten Virus befallen sind. Dieses gelangt beim Biss der Zecke mit dem Speichel in die Blutbahn des Menschen. Im Körper breitet sich das Virus aus und kann zum Ausbruch der FSME führen. Nicht jeder Biss führt jedoch zu einer Infektion. In der neu-en S1-Leitlinie wird aber klargestellt, dass auch andere
Wirtstiere für die Viren in Frage kommen: z.B.:

– Kleintiernager wie Mäuse, aber auch
– Ziegen, Schafe und Rinder

In seltenen Fällen kann es daher durch verunreinigte, nicht pasteurisierte Milch von Ziegen, Schafen oder Kühen zur Ansteckung kommen. Weiterhin können die FSME-Erreger durch eine Organtransplantation von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Eine Vielzahl der Erkrankten bleibt trotz Infektion beschwerdefrei. Kommt es jedoch zu Be-schwerden, liegt diesen eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute zugrunde. Meist tre-ten die Symptome in zwei Phasen auf: Zunächst zeigen sich grippeähnliche Beschwerden wie Kopf-und Gliederschmerzen, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Nach etwa einer Woche können dann Übelkeiten, Erbrechen und Ausfälle des Nervensystems hinzukommen.
Lähmungen können als Folgeschäden bestehen bleiben, auch Kopfschmerzen und eine gerin-gere Belastbarkeit können zurückbleiben. In einigen Fällen verläuft die Infektion sogar töd-lich. Besonders gefährdet sind Personen in den Risikogebieten, wie Bayern und Baden-Württemberg. Die Leitlinie legt dar, dass sich die Risikogebiete in den letzten Jahren ausge-weitet haben: So wurden beispielsweise 2019 erstmals auch Fälle in den Niederlanden gemel-det.
(Quelle: https://www.apotheke-adhoc.de)